Ermolao Barbaro (Venedig, 1548 – Venedig, 22. Dezember 1622) war katholischer Patriarch in Italien.

Der Großneffe von Francesco Barbaro und Sohn des Marcantonio Barbaro, Prokurator von San Marco, stand im Dienste des Bruders Francesco, als dieser Patriarch von Aquileia war. Im 12. Februar 1596 ernannte ihn Papst Clemens VIII. zum Stellvertreter des Patriarchen cum iure successionis und gleichzeitig auch zum Titularerzbischof von Tyrus.

Nach dem Tod des Bruders (1616) wurde er am 23. August desselben Jahres zum Patriarchen ernannt, musste jedoch in Anbetracht des Kriegszustandes zwischen Venedig und dem Erzherzogtum von Österreich (Krieg von Gradisca) auf seinen feierlichen Einzug in Udine verzichten. Dieser erfolgte erst am 18.

Juli 1618, als Frieden geschlossen wurde. Er zog es jedoch vor, weiterhin in Venedig zu wohnen ohne nach Friaul zu übersiedeln. Davor, im Konsistorium vom 22. Mai 1617, wurde ihm, cum futurae successionis spe, der Bischof von Torcello, Antonio Grimani, als Stellvertreter zur Seite
gestellt.

Während seines Episkopates wurden wieder Polemiken und Proteste gegen die Gerichtsbarkeit des Patriarchats gegenüber Pfarrgemeinden und die Prälaten einiger erzherzöglicher Gebiete entfacht (hauptsächlich Gradisca und Gorizia).

Ermolao Barbaro starb am 22. Dezember 1622 in Venedig und seine Reliquien wurden in San Giorgio Maggiore begraben. Später wurden seine Reliquien zusammen mit jenen des Bruders und Amtsvorgängers Francesco in dem in Sant’Antonio Abate in Udine errichteten Grabdenkmal beigesetzt.

Quelle: wikipedia.it (https://it.wikipedia.org/wiki/Ermolao_II_Barbaro)